Du machst den Unterschied!
Unter Diskriminierung versteht man jegliche Form der Herabsetzung, Belästigung und Benachteiligung von Menschen, die beispielsweise aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, ihrer (vermeintlichen) ethnischen oder sozialen Herkunft, ihres Alters, ihrer Beeinträchtigung, ihrer Religion, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer (scheinbaren) Zugehörigkeit zu einer Gruppe erfolgt.
Eine diskriminierte Person wird nicht in ihrer Ganzheit gesehen, sondern auf einige wenige Merkmale reduziert und aufgrund dieser einer Gruppe zugeordnet und abgewertet. Beispielsweise, wenn Menschen aufgrund ihres Lebensalters als „alt“ eingestuft und infolgedessen so behandelt werden, als wären sie unfähig oder hilflos.
Diskriminierten Gruppen werden klischeehafte Eigenschaften zugeschrieben, die zu verallgemeinernden, meist negativen Urteilen, führen. Diskriminierte Menschen und Menschengruppen werden als „anders“, „nicht normal“ oder „ungleichwertig“ wahrgenommen. Das geschieht z.B. wenn jemand einen Menschen muslimischen Glaubens als intolerant oder gewalttätig einstuft, ohne die Person direkt zu kennen. Solche Vorurteile können zu konkretem diskriminierendem Verhalten führen. Dabei werden Menschen zu „den Anderen“ gemacht, indem Unterschiede statt Gemeinsamkeiten hervorgehoben werden.
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist eine Bezeichnung für alle ausgrenzenden und abwertenden Einstellungen und Handlungen gegenüber Menschen aufgrund ihrer vermeintlichen Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Sie richtet sich zwar gegen bestimmte Gruppen, trifft aber konkrete Einzelpersonen. Beispielsweise kann sich Sexismus gegen alle Frauen richten, im Konkreten jedoch die einzelne Frau treffen, wenn es zum Beispiel um ein geringeres Gehalt aufgrund des Geschlechtes geht. Diskriminierung ist immer eine Form der Machtausübung, bei der die „anderen“, meist einflussärmeren Menschen oder Minderheiten, ungleich behandelt werden, auch um die eigene Gruppe aufzuwerten.
Grundsätzlich sind alle Menschen zu diskriminierendem Verhalten fähig, auch jene, die selbst Diskriminierung erfahren.
Manche Personen erfahren Mehrfachdiskriminierung, das heißt, sie werden gleich mehreren unterschiedlichen Gruppen zugeordnet und aufgrund dessen mehrfach diskriminiert. So kann es z.B. Schwarzen Frauen ergehen, die sowohl Rassismus als auch Sexismus erleben.
Diskriminierung ist eine Form von Gewalt. Einige Formen von Diskriminierung sind sogar strafbar. Es sind aber nicht nur Einzelpersonen, die Diskriminierungen ausüben und Menschen damit Schaden und Leid zufügen. Auch strukturelle und institutionelle Diskriminierungen, wie z.B. Verordnungen gegen Obdachlose, haben Folgen, denn sie erzeugen Ungleichheit und Ausgrenzung.
Um Diskriminierung abzubauen, müssen die eigenen Vorurteile ständig hinterfragt werden. Abwertende Handlungen können sowohl von Einzelpersonen als auch von Institutionen verringert werden. Die Gleichbehandlung und Würde aller Menschen ist nämlich nach wie vor der höchste Wert der demokratischen Gesellschaft und das Fundament unserer Freiheit.