Armut und Wohnungslosigkeit sind meist die Folge von schweren Schicksalsschlägen, Arbeitsverlust oder Krankheit. Statt Unterstützung und Halt zu finden, stoßen einige Menschen in diesen Lebenskrisen auf Demütigung und Schuldzuschreibung. Sie bleiben alleine zurück und landen im schlimmsten Fall auf der Straße.
Jegliche Form der Benachteiligung, Herabsetzung und Belästigung von Menschen aufgrund ihrer Obdachlosigkeit, ist eine Form von Diskriminierung.
Weibliche Obdachlose sind weniger sichtbar als männliche, denn sie leben seltener auf der Straße. Meist bevorzugen sie Notunterkünfte und Obdachlosenheime, was sie jedoch nicht immer vor Gewalt oder Missbrauch schützt. Obdachlosen fehlt generell ein Rückzugsort und sie sind vermehrt Angriffen ausgeliefert. Selbst auf institutioneller Ebene werden einigen von ihnen Grundlegende Rechte verwehrt. Ein Beispiel dafür ist die Verdrängung aus bestimmten Gegenden, z.B. Innenstädten. Die Annahme, Obdachlose wären weniger wertvoll als andere, weil sie nichts zum Gemeinwohl beitragen würden, führt zu Ausgrenzung und verschiedenen Formen von psychischer und körperlicher Gewalt. Viele werden als „Arbeitsscheue“ und „Asoziale“ abgestempelt, bestimmte Möglichkeiten werden dadurch von vornherein verwehrt.
Die Lebensumstände von uns allen können sich jederzeit drastisch verändern. Menschen verdienen unabhängig von diesen Respekt und Achtung. Hierzu gehört das Unterlassen von Beleidigungen; aber auch kleine Dinge.