Schönheitsideale sind relativ kurzlebig und verändern sich je nach Zeit, Kulturkreis oder Bezugsgruppe. Viele Menschen im heutigen Europa eifern mageren oder trainierten Vorbildern nach, während noch in vergangenen Jahrhunderten üppigere Formen als attraktiv galten. Die Schönheit dem Wert einer Person gleichzusetzen und z.B. Menschen, die einem aktuellen Idealbild nicht entsprechen, schlechter zu behandeln, ist eine Form von Diskriminierung.
Wenn jemand nur aufgrund seines Äußeren beurteilt und bewertet wird, spricht man von „Lookismus“ (vom Englischen: look = Aussehen).
Das Aussehen scheint heute eine immer zentralere Rolle einzunehmen. Viele suchen Anerkennung für ihr Äußeres, vor allem in den sozialen Netzwerken. Insbesondere Mädchen, aber auch Jungs wird häufig schon früh vermittelt, Schönheit sei ein Wert oder ein notwendiges Mittel zum Erfolg. Der Drang nach Perfektion kann aber zu vermehrter Selbstkritik und Selbstzweifeln führen. Ständige Erwartungshaltungen an den eigenen Körper können zu einem verminderten Selbstwertgefühl beitragen und das eigene Wohlbefinden negativ beeinflussen. Das betrifft aber nicht nur Menschen, die vermeintlich nicht den geltenden Schönheitsnormen entsprechen. Auch als attraktiv geltende Personen, die wegen ihres Äußeren schikaniert und z.B. als oberflächlich oder sogar dumm eingestuft werden, können unter dieser Diskriminierungsform leiden.
Es kann schwierig sein, sich nicht von Äußerlichkeiten blenden zu lassen. Es kann aber guttun, deren Wichtigkeit zu hinterfragen. Wir alle haben zahlreiche Qualitäten, die uns einzigartig machen.