Menschen mit körperlichen, psychischen oder geistigen Beeinträchtigungen werden manchmal so behandelt, als wären sie nicht fähig am Gesellschaftsleben teilzunehmen. Dabei haben die meisten gelernt, mit den täglichen Herausforderungen umzugehen. Das Problem sind vielmehr Barrieren und Denkmuster in ihrem Umfeld, die sie tatsächlich behindern.
Unter Diskriminierung von Menschen mit Beeinträchtigungen versteht man nicht nur abfällige Bemerkungen oder gar körperliche Angriffe, sondern auch die abwertenden Verhaltensweisen und mangelnden Möglichkeiten, die Betroffene an der vollständigen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben hindern.
Dies ist z.B. der Fall, wenn Menschen mit Beeinträchtigungen ständig als Hilfsbedürftige oder sogar als Opfer dargestellt werden und ihnen dauernd Hilfe aufgezwungen wird, ganz so, als ob sie nichts eigenständig hinkriegen würden. Auch wenn ihre Begleitpersonen angesprochen werden, anstatt sie selbst, wenn Treppen oder andere architektonische Barrieren ihnen z.B. den Zugang zu Veranstaltungen erschweren oder akustische Ampeln fehlen. Oder wenn Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen nicht auf Augenhöhe behandelt und beispielsweise automatisch geduzt werden. Abwertung kann nämlich auch dann entstehen, wenn Menschen z.B. Überlegenheit vermitteln. Um Menschen mit Beeinträchtigungen Hindernisse aus dem Weg zu räumen, müssen geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden. Außerdem ist es wichtig, das eigene Konzept von „Normalität” zu überdenken und Diversität zu fördern.
Gemeinsam ist es möglich, eine Kultur zu erschaffen, in der sich Menschen mit Beeinträchtigungen wohlfühlen.