Für manche Menschen ist Religion ein Teil von dem, was sie neben vielen anderen Dingen prägt und Einfluss auf ihre Lebensgestaltung hat. Allein Teil einer Glaubensgemeinschaft zu sein, bestimmt aber nicht zwangsläufig die Weltanschauung oder Verhaltensweisen einer Person.
Die Diskriminierung von Menschen muslimischen Glaubens wird auch als Islamfeindlichkeit bezeichnet. Es handelt sich um eine Form der Abwertung und sozialer sowie persönlicher Benachteiligung.
Islamfeindlichkeit geht bis aufs Mittelalter zurück, hat aber seit dem letzten Jahrhundert merklich zugenommen. Obwohl in Europa eigentlich immer schon verschiedene Religionen und Kulturen beheimatet waren, werden Muslim*innen nach wie vor von vielen als „das Andere”, „das Fremde” oder gar „das Böse” angesehen. Ihnen wird oft die Schuld für globale Probleme zugeschrieben, wobei sich die Lage insbesondere seit den Anschlägen am 11. September 2001 zugespitzt hat. In diesem wie in anderen Fällen werden alle Angehörigen der muslimischen Religion für die Handlungen von Einzelpersonen verantwortlich gemacht. Muslim*innen leiden aber nicht nur unter den Angriffen durch Einzelpersonen, sondern sind auch gesellschaftlichen und politischen Forderungen ausgesetzt, wie z.B. vermehrte Personenkontrollen, welche Einfluss auf ihren Alltag nehmen und ihre Grundrechte bedrohen.
Alle Menschen haben das Recht auf Religions- und Meinungsfreiheit. Dieses Recht in Frage zu stellen, bedroht die Grundwerte jeder demokratischen Gesellschaft. Ein freier Dialog zwischen Kulturen und Religionen fördert nicht nur Wissens- und Erfahrungsaustausch, sondern trägt darüber hinaus dazu bei, Vorurteile abzubauen.