Die Entstehung von Klassismus und seine Auswirkungen in der Gegenwart:
Diese Diskriminierungsform reicht weit zurück. Zum Beispiel setzten Adel oder Klerus das Volk als Untertanen herab. Heute noch herrschen viele klassistische Mythen vor, wie z.B. die Annahme, dass Personen aus der sogenannten Unterschicht weniger intelligent seien. Den Kindern dieser Familien werden auch deshalb weniger Aufstiegschancen gegeben. Menschen erleben nach wie vor aufgrund ihrer sozialen Herkunft sowohl persönliche als auch institutionelle Benachteiligungen auf dem Arbeitsmarkt, bei der Wohnungssuche, im Bildungssystem, beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen, genauso wie in der Teilhabe an kultureller, wirtschaftlicher und politischer Macht.
Was wir tun können, um Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft zu reduzieren?
Die Verantwortung für bestimmte Lebenssituationen ausschließlich den Menschen selbst zu geben, ist wenig zielführend. Alle Menschen müssen dieselben Chancen haben. Strukturelle Voraussetzungen, die dies behindern, gehören beseitigt.
Die Eine hat mehr Glück, der Andere etwas weniger...
Die Eine hat mehr Glück, der Andere etwas weniger...
In einem Kurs für Arbeitsuchende wird Thomas weniger betreut als ein anderer Teilnehmer, der einen akademischen Abschluss hat. Thomas ist enttäuscht, er tut nämlich sein Bestes, um eine Arbeit zu finden.
Die Eine hat mehr Glück, der Andere etwas weniger. Die Eine findet Unterstützung und strebt nach Aufschwung, der Andere empfindet Scham oder Frust und schafft es nicht, seine Lage zu verbessern. Leider kann es allen widerfahren, die eigene Arbeit zu verlieren. Deshalb verringert sich aber nicht der Wert eines Menschen oder dessen Möglichkeit sich neu zu orientieren.
Güter, die gekauft werden können, definieren keine Persönlichkeit...
Güter, die gekauft werden können, definieren keine Persönlichkeit...
Leas Familie kann sich keine Markenklamotten leisten, deshalb wird sie in der Schule oft ausgelacht und ausgeschlossen.
Viele Menschen haben das Gefühl, einen gewissen „Wohlstand“ zu erreichen sei erstrebenswert. Armut oder Arbeitslosigkeit werden oft als Zeichen von „Unfähigkeit“ oder „wenig Einsatz“ angesehen. Güter, die gekauft werden können, definieren keine Persönlichkeit. Sie können Ausdruck dieser sein, aber nicht die Charaktereigenschaften, Werte oder Fähigkeiten eines Menschen ersetzen.