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Wie Familien diese Zeit gut überstehen können
Eltern haben momentan sehr viele Rollen inne – und das ist eine große Herausforderung!
Sie erledigen im Homeoffice das gesamte Arbeitspensum oder sind im Beruf unabkömmlich und haben somit nicht die Möglichkeit Zuhause zu bleiben. Gleichzeitig sind viele im 24h-Vollzeitjob Eltern, versorgen ältere oder kranke Angehörige. Zwischendurch schlüpfen sie noch in die Lehrer-Rolle um die Kinder beim Lernen daheim zu unterstützen. Ach ja und zwischendrin wäre noch für alle was zum Essen zu kochen, der Haushalt halbwegs am Laufen zu halten und gleichzeitig schwingt dann auch noch eine gewisse Verunsicherung mit: Wie lange wird das Ganze noch andauern? Sind mein Arbeitsplatz und mein Lohn überhaupt gesichert? Wann dürfen wir alle endlich mal wieder raus in die Natur? Oma und Opa sehen?
Die aktuelle Situation stellt eine hohe Stressbelastung für viele Familien dar. Alle Rollen gleichzeitig unter einen Hut zu bekommen geht nicht und soll auch gar nicht sein! Zurzeit haben wir eine Ausnahmesituation und diese dürfen Familien ruhig auch zu Hause ausrufen!
Es geht jetzt darum Druck rauszunehmen. „Business as usual“ ist aktuell weder möglich noch sinnvoll. Der Versuch in allen Bereichen das Maximale rauszuholen, treibt nur in die Überforderung.
Familien alleine können das nicht stemmen! Es braucht flexible Lösungen, Kompromisse und ein bisschen Kreativität auf verschiedenen Ebenen:
Was können Arbeitsgeber/innen tun? Sie sollten Eltern so weit als möglich entgegenkommen, die individuelle Belastbarkeit ausloten und Verständnis dafür haben, dass Eltern im Homeoffice nicht gleich viel leisten können wie im normalen Arbeitsalltag. In Vollzeit arbeiten und 24h-Kinderbetreuung geht nicht!
Was kann die Schule tun? Eltern können nicht den Job der Lehrer zur Gänze übernehmen. Aufgabenstellungen für Zuhause sollten im richtigen Ausmaß gegeben und ggf. die individuelle Situation von Familien berücksichtigt werden.
Was können Eltern selbst tun?
Eltern dürfen und sollen Druck rausnehmen. Die Erwartungen an sich selbst, aber auch an die Kinder zurückschrauben. Alle brauchen Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Einfach ruhig mal experimentieren und ausprobieren, wie man den gemeinsamen Alltag passend für alle organisieren kann. Eltern können sich abwechseln und so gegenseitige Freiräume schaffen.
Gewohnte Tagesstrukturen sollen beibehalten bzw. neue geschaffen werden! Also aufstehen und raus aus dem Pyjama. Natürlich kann man in Ausnahmezeiten vieles mit größerer Flexibilität angehen und Raum für Unvorhergesehenes lassen. Aber wenn jeder weiß, was ihm der Tag bringt, fühlen sich alle wohler.
Ruhe reinbringen und sich entspannen. Lieber mal das Smartphone zur Seite legen, das Radio ausschalten und sich als Familie zusammensetzten. Auch Kinder sind verunsichert. Schafft Momente, in denen sie sich mit euch austauschen, ihre Gefühle ergründen und mittteilen können. Das kann v.a. bei kleineren Kindern oft auch im Spiel passieren.
Was tun mit den eigenen Ängsten und Unsicherheiten? Auch die Erwachsenen sollen darüber sprechen, aber mit Erwachsenen. Das kann der Partner sein, eine gute Freundin oder auch eines der zahlreichen Beratungsangebote im Land.
Und was ganz wichtig ist in dieser Zeit: Den Humor nicht vergessen! Solange wir zusammen lachen, Witziges im Nervigen finden, uns selbst nicht zu ernst nehmen und amüsieren können über alles, was gerade so schiefläuft, laden wir unsere Batterien immer wieder auf. Humor macht Schweres leichter und stärkt unser Immunsystem - seelisch wie körperlich.