2020 haben das Forum Prävention und vier Partnerorganisationen (La Strada-Der Weg, Südtiroler Kinderdorf, EOS, Arciragazzi) zusammen mit zehn Südtiroler Kindergärten das Projekt „Die Brücke – il ponte“ gestartet.
Ziel dieses innovativen Projektes ist es, durch die Integration einer sozialen Fachkraft aus dem dritten Sektor, das pädagogische Personal im Kindergarten zu unterstützen und Kinderkartenkinder und deren Bezugspersonen verstärkt durch unterstützende Maßnahmen zu begleiten.
Finanziert wird „Die Brücke – il ponte“ vom Fond zur Bekämpfung der Bildungsarmut von Minderjährigen des Sozialunternehmens
“Con i bambini”. Seit Jänner 2021 sind die sozialen Fachkräfte in den Kindergärten operativ. Das Pilotprojekt hat vorerst eine Laufzeit bis Juni 2023. Die wissenschaftliche Begleitforschung wird von der Freien Universität Bozen – Fakultät für Bildungswissenschaften in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern durchgeführt.
Wer sind die Zielgruppen des Projektes?
„Die Brücke – il Ponte“ unterstützt
Kinder und deren Familien, die in ihrem Alltagsleben aufgrund verschiedenster Umstände auf Herausforderungen stoßen. Armut ist auch hierzulande eine große Belastung. Die Zahl der "getrennt erziehenden Familien" nimmt zu und die wachsende Berufstätigkeit der Frauen bringt einen größeren Betreuungsbedarf mit sich, der nicht immer von Kindergärten und Schulen aufgefangen werden kann. Familien mit Migrationshintergrund (auch mit Kindern der zweiten Generation) leben häufiger in Situationen, die psychophysische oder soziokulturelle Nachteile aufweisen.
Die sozialen Fachkräfte der Projektpartner arbeiten zudem eng mit den
pädagogischen Fachkräften des Kindergartens, lokalen, privaten und öffentlichen Diensten und Einrichtungen, sowie Vereinen und Elterngruppen zusammen, um die Kommunikation zwischen den Menschen zu fördern und die Unterstützungsnetzwerke für und mit Familien auszuweiten.
Was sind die Ziele des Projektes?
- Die Kompetenzen und Ressourcen von Kindern mit soziokulturellen Nachteilen bzw. psychosozialen Belastungen und deren Familien werden gestärkt.
- Das Kindergartenpersonal wird in seinen Aufgaben unterstützt, entlastet und in seinen Kompetenzen gestärkt.
- Der Kindergarten ist mit seinem Umfeld (lokale Dienste und Einrichtungen, Vereine usw.) vernetzt.
Welche Kindergärten sind am Projekt beteiligt?
Jede der fünf Partnerorganisationen begleitet jeweils zwei Kindergärten in einer der folgenden Gemeinden:
Bruneck, Brixen, Klausen, Bozen, Salurn und Meran. Die soziale Fachkraft des Forum Prävention begleitet die Kindergärten Untermais und Texelpark in Meran.
Was macht die soziale Fachkraft jetzt konkret?
Die soziale Fachkraft ist gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften
im Kindergartenalltag präsent und steht zusätzlich den Eltern für ihre Fragen, Sorgen und Anliegen als Kontaktperson zur Verfügung. Im Rahmen des Projektes „Die Brücke – il ponte“ hat der/die Mitarbeiter/in für die Begleitung der Familien zeitliche Ressourcen zur Verfügung, die dem pädagogische Kindergartenpersonal oft fehlen.
Bei Bedarf kann die soziale Fachkraft gemeinsam mit der Familie
Unterstützungsmaßnahmen aktivieren. Dabei ist die Einbeziehung der lokalen öffentlichen und privaten Dienste, Einrichtungen, Vereine und Initiativen zentral. Ziel ist es nämlich auch, die Familien selbst besser in die lokalen Netzwerke zu integrieren und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu fördern. Somit stellt die
Netzwerkarbeit ebenfalls einen zentralen Baustein in der Tätigkeit der sozialen Fachkräfte dar. Die Öffnung der Kindergärten für verschiedenste Aktionen ist ein weiteres Ziel des Projektes.
Zusammenfassend kann man also sagen: Die soziale Fachkraft der Organisationen aus dem dritten Sektor bewegt sich
sowohl innerhalb als auch außerhalb des Kindergartens und dient als
BRÜCKE zwischen den unterschiedlichen Akteuren auf dem Territorium. Durch das Projekt sollen Brücken gespannt werden, zwischen den Familien, den Kindergärten und ihren pädagogischen Fachkräften, den öffentlichen und privaten Diensten und Organisationen auf dem Territorium und auch zwischen den Familien, um die Kommunikation zwischen den Menschen zu fördern und die Netzwerke der Unterstützung auszuweiten.