Thrive Familie & Beruf Gruppenbild
Pressemitteilung vom 23.05.2025
Am Freitagabend fand im Salewa HQ in Bozen das Event „Zukunft Familie“ statt, organisiert von der Allianz für Familie und Thrive+. Die Veranstaltung bot eine fundierte Auseinandersetzung mit einem der zentralen gesellschaftlichen Themen unserer Zeit: Wie kann die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gelingen – heute und in Zukunft?
Im Zentrum des Programms standen Erfahrungsberichte, Praxisbeispiele und der Austausch zwischen verschiedenen Akteuren, die für eine gelingende Vereinbarkeit verantwortlich sind. Ruth Oberrauch (Oberalp Group, LaMunt) und Landesrätin Rosmarie Pamer eröffneten den Abend mit klaren Worten zur Bedeutung familienfreundlicher Rahmenbedingungen in Südtirol. Christian Berg, Geschäftsführer der Allbright Stiftung, stellte das Beispiel Schweden vor: Bereits in den 1970er Jahren hatte das Land entscheidende Weichen gestellt – mit der Einführung einer Elternversicherung, bezahltem Elternurlaub und dem umfassenden Ausbau öffentlicher Kinderbetreuung. Diese Maßnahmen schufen Voraussetzungen für mehr Gleichstellung, eine hohe Erwerbsbeteiligung von Frauen und echte Chancengleichheit für Kinder.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Praxisbeispiel Prägraten am Großvenediger (Osttirol). Bürgermeister Gottfried Islitzer und Amtsleiterin Irmgard Weißkopf berichteten, wie die Gemeinde gezielt in frühkindliche Bildung, Ganztagsbetreuung und familienfreundliche Infrastruktur investiert. Das Modell zeigt, dass auch kleine Gemeinden durch klare politische Entscheidungen und vorausschauende Planung zur Entlastung von Familien beitragen können.
Julia Algrang (Thrive+) stellte die Ergebnisse des Eltern-Fragebogens zur Vereinbarkeit in Südtirol vor, während Soziologin Christa Ladurner (Forum Prävention) konkrete Anforderungen aus Sicht der Südtiroler Eltern formulierte. Sie forderte ein Umdenken in der politischen Gestaltung von Arbeitszeit, Betreuung und Bildungszugang.
In der abschließenden Podiumsdiskussion wurden bestehende Herausforderungen offen benannt und Lösungsansätze diskutiert. Neben Christian Berg und Gottfried Islitzer nahmen Rosmarie Pamer (Landesrätin für Familie und Soziales), Doris Albenberger (Sprecherin Allianz für Familie) und Johanna Santa Falser (Handelskammer Bozen, CEO Falser Maschinenbau) teil. Ein zentrales Ergebnis der Diskussion war die gemeinsame Erkenntnis, dass echte Fortschritte nur durch sektorübergreifende Zusammenarbeit möglich sind – ein Schulterschluss von Wirtschaft, Bildung und Familienpolitik sei notwendig, um tragfähige Lösungen zu entwickeln.
Das Event schloss mit einem Umtrunk und weiterführenden Gesprächen. Die Veranstalter zeigten sich sehr zufrieden mit dem Verlauf und der Resonanz: „Zukunft Familie hat gezeigt, wie groß der Handlungsbedarf, aber auch das Potenzial für Zusammenarbeit ist“, so die Veranstaltungsleitung.
Pressekontakt:
Christa Ladurner: +39 335 707 42 22