Die Allianz für Familie setzt sich im Bereich der Kleinkinderbetreuung seit Jahren für Kontinuität und Qualität sowie eine gut funktionierende und leistbare Kleinkinderbetreuung ein. Dafür braucht es Verbesserungen in zwei großen Bereichen:
- bessere Löhne für die Kleinkinderbetreuer/innen und
- eine Abkehr vom stundenbasierten Tarifmodell.
Es ist wichtig ein stabiles, hochwertiges und abgesichertes Angebot in diesem Bereich zu schaffen.
Kindererziehung muss mehr wert sein
In Südtirol verdienen Kleinkinderbetreuer/innen im Schnitt knapp 1.200€ monatlich und befinden sich somit am unteren Ende der Lohnskala. Was sagt es über eine Gesellschaft aus, wenn jene, die Babys und Kleinkinder betreuen, am wenigsten von allen Berufsgruppen verdienen?
Die Allianz für Familie setzt sich seit Jahren für eine bessere Entlohnung der Kinderbetreuer/innen ein. Auch gemeinsam mit anderen Akteuren, wie Marta von Wohlgemuth vom Landesverband der Sozialberufe, hat man immer wieder auf die schleppende Weiterarbeit bei den Verbesserungen der Kollektivverträge aufmerksam gemacht. Doch leider hat sich in diesem Feld kaum etwas bewegt. Auch die im Herbst 2020 ausgehandelten Lohnerhöhungen gewährleisten immer noch nicht eine Annäherung an die Entlohnungen von pädagogischen Mitarbeiter/innen in den Kindergärten.
Eine geringe bzw. unterdurchschnittliche Entlohnung wirkt sich negativ auf die Arbeitsmotivation und Arbeitszufriedenheit aus. Dies führt zu einer erhöhten Fluktuation und der Personalnotstand in diesem Bereich verschärft sich weiter. Regelmäßig hängen Kleinkinderbetreuer/innen ihren Job an den Nagel und suchen sich eine Arbeit in einem anderen Bereich, indem sie mehr verdienen. Kleine Kinder haben somit keine stabilen Bezugspersonen, was gerade in diesem Alter sehr wichtig ist. Diese prekäre Situation kann doch in niemandes Interesse sein.
Abkehr vom stundenbasierten Tarifmodell
Die Allianz für Familie spricht sich zudem für eine Abkehr vom stundenbasierten Tarifmodell in der Kleinkindbetreuung aus und schlägt eine Annäherung an das Tarifmodell des Kindergartens vor. Es braucht ein einfaches und unbürokratisches Finanzierungsmodell unter Berücksichtigung der Vielfalt und der Unterschiedlichkeiten der Angebote.