Bereits seit 2017 setzt sich die Allianz für Familie dafür ein, dass die
Öffnungszeiten im Kindergarten
keinesfalls weiter
gekürzt werden dürfen. Dies bringt für viele Eltern – meistens Frauen – die Möglichkeit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Gefahr. Im besten Fall bedarf es eines systematischen Ausbaus der Öffnungszeiten.
Eine mögliche Zweiteilung des Kindergartens in einen „Vorschulvormittag“ und einen „Aufbewahrungsnachmittag“ würde sich nachteilig auf die Qualität des bestehenden Angebotes auswirken:
- Betreuungskontinuität für die Kinder ist nicht gegeben: Kleine Kinder brauchen verlässliche Beziehungen und stabile Bezugspersonen.
- Vergleich zum Schulbereich: Dort sieht man, dass das Modell der Nachmittags- und Hausaufgabenbetreuung mit privaten Trägern deutliche Schwächen hat (Schwierigkeit qualifiziertes Personal zu finden, Preisdumping…).
- Flächendeckendes Angebot ist in Gefahr: Es gibt die Befürchtung, dass vielerorts - vor allem auf dem Land - diese Nachmittagslösung gar nicht angeboten werden kann, weil die dafür erforderliche Mindestanzahl der Kinder nicht erreicht wird.
- Keine geeignete Lösung für die aktuellen Herausforderungen im Kindergarten: hoher bürokratischer Aufwand, zu große Gruppen, sprachliche Vielfalt, Wickelkinder.
Die Allianz für Familie fordert deshalb für den Kindergartenbereich:
- Der Kindergarten mit seinem hochwertigen Qualitätsstandard muss in der bisherigen Form weitergeführt bzw. laufend weiter ausgebaut werden.
- Um dem Personalmangel entgegen zu wirken, sollten wieder pädagogische Mitarbeiter/innen ausgebildet und eingestellt werden, die in Kooperation die Kindergärtner/innen unterstützen. Auf diesem Weg kann die Arbeitsbelastung reduziert und besser individuell auf die Kinder eingegangen werden.
- Eine Kooperation mit externen privaten Anbietern unter der Koordination des Kindergartens soll überprüft werden, siehe z.B. das Pilotprojekt "Die Brücke - il ponte".
- In einem solchen Modell können dann in einem zweiten Schritt die Öffnungszeiten ausgedehnt und ein kontinuierliches Angebot während der Sommerferien geschaffen werden.