In Südtirol übernehmen nach wie vor hauptsächlich Mütter den Großteil der Fürsorgearbeit, was oft mit viel Arbeit, wenig Gerechtigkeit und geringer monetärer Wertschätzung einhergeht. Das traditionelle Mutterbild prägt weiterhin die Gesellschaft, indem Mütter mit zahlreichen Aufgaben betraut werden: Sie sollen rund um die Uhr verfügbar sein, die Kinder fördern, eigene Bedürfnisse zurückstellen und gleichzeitig beruflich und ehrenamtlich aktiv sein. Das diesjährige Motto der Mutternacht "Mamma will nicht mehr – La Mamma non ci sta più" soll darauf aufmerksam machen, dass diese Fürsorgearbeit nicht einseitig auf Mütter abgewälzt werden darf. Mütter haben das Recht, Nein zu sagen und müssen nicht für alles verantwortlich sein.
Dieses Projekt beleuchtet die Herausforderungen des Mutterseins, darunter die drastischen Veränderungen durch ein Baby, den Verlust bisheriger Lebensbezüge, die Erschöpfung durch Schlafmangel, die Belastung der Partnerschaft durch sich wandelnde Rollen, das Dilemma zwischen elterlichen Aufgaben und beruflicher Identität, Schuldgefühle bei Problemen mit dem Kind sowie das Risiko der Vereinsamung durch alltägliche Herausforderungen.