CO,OL - Glücksmomente erleben

News 25.1.2023 Teilen

CO,OL Kampagne

Neue Alkokolpräventionskampagne des Landes Südtirol

Bozen, 26., Jänner, 2023: „Sober October“, „Dry January“, „Sober Curiosity“ sind nur einige Schlagwörter, die einen weltweiten Trend beschreiben, der auf einen gesunden Lebensstil ohne Alkohol abzielt.
CO,OL, die neue Ausgabe der Alkoholpräventionskampagne, lehnt sich an diesen neuen spürbaren Trend an: keinen oder weniger Alkohol zu trinken, verstärkt auf alkoholfreie Getränke zurückzugreifen und auf das eigenen Wohlbefinden zu achten. Unsere Nachbarländer machen es vor: ob in Deutschland oder der Schweiz, alkoholfreie Drinks zum Anstoßen sind heute gesellschaftsfähig. Alkoholfrei wächst – wie nie zuvor.
„Die Konsumgewohnheiten verändern sich, zumindest eine Zeit im Jahr keinen Alkohol zu trinken ist auch in Südtirol durchaus Trend“, sagt Peter Koler, Direktor des Forum Prävention.

Alternative Genussräume aufzeigen, Menschen die Chance bieten, ihren Alkoholkonsum zu überdenken und die gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber dem Nicht-Trinken erhöhen, sind nur einige der Kampagnenziele. Niemand soll sich fürs Nicht-Trinken rechtfertigen oder sogar schämen müssen. Menschen, die ihren Alkoholkonsum langfristig reduzieren, sollen unterstützt werden.
Die aktuelle Alkoholpräventionskampagne CO,OL möchte abstinente Menschen in ihrer Konsumhaltung fördern. Vier verschiedene Szenen – ein Spikeballspiel, eine Schneewanderung, eine Chorprobe und eine Tanzstunde - stehen exemplarisch für eine Vielzahl von Situationen, bei denen es um die Freude am Erlebten geht, wozu ein Alkoholkonsum gar nicht notwendig ist. Mit ihren positiven Aussagen „Glücksmomente erleben mit 0,0 Promille“ und „Lust auf Leben mit 0,0 Promille“ wirkt die Kampagne freundlich und ansprechend. Der Moment, das Gefühl, das vermittelt wird, stehen im Vordergrund.
Diese Botschaft wird über verschiedene Kommunikationsmittel landesweit verbreitet, unter anderem über Videos im Selfie-Stil in den sozialen Medien, eine großflächige Plakatierung, Illustrationen im Print-Bereich sowie eine spezifische Landingpage. Auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln des Landes wird die Kampagne präsent sein.

CO,OL soll in Südtirol ankommen – um zu bleiben.

Vertiefende Erklärungen und Kommunikationsmittel

Vertiefende Erklärungen und Kommunikationsmittel

Die Kampagne ist Teil des Landespräventionsplans, wird von der Landesabteilung Gesundheit sowie dem Südtiroler Sanitätsbetrieb getragen und vom Forum Prävention umgesetzt. Ihr langjähriges Markenzeichen ist ein weißes Rufzeichen auf rotem Kronenkorken. Laut ASTAT-Studie (2019) kennt jede/r dritte Südtiroler/in (33 %) die Kampagne. Von diesen sind neun von zehn mit der Botschaft, die sie vermittelt, einverstanden.  
Auf www.coolcomma0.com – einer eigens geschaffenen Landingpage – werden die Aussagen der Kampagne vertiefend erklärt. Ein Umfragetool zur Einschätzung des eigenen Alkoholkonsums sowie gängige Meinungen zum Thema laden den Besucher ein sich mit dem Thema auseinanderzusetzten.  coolcomma0.com vermittelt bildlich 10 Gründe, warum 0,0 ein Versuch wert ist. Deinem Körper geht es besser, das Krebsrisiko sinkt, du sparst Geld sind nur einige der Gründe, die für einen abstinenten Lebensstil sprechen.
Weitere Informationen und Downloads bietet die Internetseite www.forum-p.it/de/fachstellen/sucht/alkoholpraevention-in-suedtirol-1053.html und die Social Media Kanäle des Forum Prävention. Zusätzlich zur Kampagne laufen eine Reihe von personenorientierten Maßnahmen, die man auf der oben genannten Website findet.
 
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am 26. Jänner im Pressesaal des Landhaus 1, Silvius Magnago Platz, Bozen wurde die Kampagne von Ressortdirektor Günther Burger, Sanitätsdirektor Josef Widmann,  Martin Fronthaler (Leiter Bad Bachgart) , Direktor Peter Koler und Projektleiterin Magdalena Platzer (Forum Prävention) der Öffentlichkeit vorgestellt.
 
Im Folgenden Link finden sich die verschiedenen Sujets und Motive der Kampagne: https://drive.google.com/drive/folders/1nehCS7vGHjEMI32X6JnGFDvW_uSH3ZJY?usp=sharing

Infobox: Daten zu Alkoholkonsum in Südtirol

Infobox: Daten zu Alkoholkonsum in Südtirol

Laut den aktuellsten ASTAT-Daten (astatinfo Nr.68/2019) sind 21% der Südtiroler*innen entweder Nicht-Trinker oder fast Nicht-Trinker, da sie in den letzten drei Monaten keinen Alkohol getrunken haben. Ungefähr gleich viele (22%) trinken weniger als einmal pro Woche Alkohol. 49% trinken Alkohol an einem oder mehreren Tagen in der Woche und 7% trinken ihn täglich oder fast täglich.
Laut den neuesten ISTAT-Daten (2020) liegt Südtirol beim täglichen Konsum von Alkohol unter dem nationalen Durchschnitt von 20,2 %. 15,1% der Südtiroler*innen – 23 % (2014: 27,6 %) der Männer sowie 7,2 % (2014: 9,9 %) der Frauen – konsumieren täglich Alkohol. Im Vergleich zu früheren Erhebungen sinkt dieser Wert immer weiter (2014: 18,5 %). In keiner anderen Region trinken laut letzter Istat-Erhebung verhältnismäßig weniger Einwohner/innen täglich Alkohol.
69,9% der Südtiroler*innen haben zumindest einmal im Jahr Alkohol getrunken, 66,8 italienweit. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass über 30% der Südtiroler*innen ganz abstinent waren.
Zum anderen bleibt das „binge drinking“, der Konsum von sechs oder mehr Standardgetränken bei einer Gelegenheit, der bedeutendste Risikofaktor für unsere Region: 15,7 % der Befragten in Südtirol, im Gegensatz zu 7,0 % in Italien insgesamt, wurden dieser Kategorie zugeteilt. Erfreulich ist aber, dass auch dieser Wert sinkt: bei der Erhebung 2019 lag der Wert bei 21,4 % der Befragten in Südtirol (Quelle: www.istat.it/it/archivio/244222).
Laut ASTAT (astatinfo Nr.41/2021) wurden im Jahr 2021 578 Führerscheine wegen Trunkenheit am Steuer entzogen. Im Vergleich zu 2020 ergibt sich ein Anstieg von 11,6%, aber da 2020 wegen des Lockdowns ein besonderes Jahr war, wird die Veränderung im Vergleich zu 2019 genauer betrachtet. Die entzogenen Führerscheine sind im Vergleich zu 2019 um 5,1% zurückgegangen. Von allen wegen Trunkenheit eingezogenen Führerscheinen wurden 527 Männern abgenommen und 51 Frauen. 2008 gab es noch 1.160 eingezogene Führerscheine wegen Trunkenheit. Fast alle der von der ASTAT-Studie (2019) Befragten (95 %) befürworten völlige Nüchternheit beim Fahren.
Unter den 14-17-Jährigen liegt laut der aktuellsten ASTAT-Jugendstudie (2021) der Anteil derjenigen die „nie“ oder „1 mal im Monat oder seltener getrunken haben“ bei 78%, bei den 18-21-Jährigen sind es 54%, bei den 22-25-Jährigen immer noch 47%.
Aktuell geht man von 3-5 % alkoholkranken bzw. alkoholabhängigen Menschen in der Allgemeinbevölkerung aus (in Südtirol 15.000-25.000 Personen). Weitere 10-15 % zeigen teilweise problematisches Trinkverhalten (50.000-75.000 Menschen). Im Jahre 2021 wurden landesweit 2.654 alkoholkranke Personen von den einschlägigen Behandlungseinrichtung des Landes versorgt. Die Notaufnahmen des Landes verzeichneten im gleichen Zeitraum 858 Zugänge aufgrund von alkohol-assoziierten Ursachen. In den Südtiroler Krankenhäusern kam es 2021 zu 760 alkoholbedingten Entlassungen. Dazu zählen Personen, die wegen Alkoholabhängigkeit, Alkoholmissbrauch oder Alkoholvergiftung in Behandlung aufgenommen waren.
Eine Alkoholkrankheit ist erfolgreich behandelbar. Die Sensibilisierung und die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung gehören diesbezüglich verstärkt, ebenso die Enttabuisierung und die Verminderung von Stigmatisierung alkoholkranker Menschen. Innerhalb des Sanitätsbetriebs kümmern sich die Dienste für Abhängigkeitserkrankungen und das Therapiezentrum Bad Bachgart um die Behandlung alkoholkranker Menschen. Mit dem Sanitätsbetrieb konventioniert ist das Ambulatorium Hands und die Psychosoziale Beratungsstelle der Caritas. Das Forum Prävention begleitet Maßnahmen und Kampagnen im Bereich der Alkoholprävention.