Kürzlich haben sich die Mitglider der Allianz für Familie mit dem Landtagsabgeordneten der 5 Sterne Bewegung, Paul Köllensperger, getroffen und dabei ihre wichtigsten Anliegen vorgebracht:
- Elisabeth Vallazza (Initiative für Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Südtirol) äußert ihre Besorgnis über die Tendenz, dass die Öffnungszeiten in Kindergarten (Freitagnachmittag) und Schule (Nachmittagsunterricht) eher reduziert als ausgebaut werden. Je größer die Kinder werden, desto weniger Berufstätigkeit geht sich für viele Eltern aus.
- Andreas Lamprecht (KVW) nennt die Rentenlücke von Eltern als Anliegen. Das Vorstrecken der freiwilligen Weiterversicherung können sich viele nicht leisten, hier sollte es direkte Einzahlungen der öffentlichen Hand an das INPS geben. Zudem ist es für viele Familien problematisch, dass die Unterrichtszeiten von Schulstufe zu Schulstufe variieren und das Familienleben dadurch komplizieren. Zudem wären die Sport- und Musikangebote besser in die Schule zu integrieren.
- Rudi Bertoldi (Forum Prävention) fragt Herrn Köllensperger nach den Plänen des M5S für die Familien und seiner konkreten Arbeit im Landtag. U.a. werden folgende Punkte aus dem Regierungsprogramm genannt: die kostenlose Kleinkindbetreuung (0-3 Jahre), Arbeitgeber sollen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in die Pflicht genommen werden. Weiters berichtet Herr Köllensperger von einigen familienrelevanten Themen seiner Anträge im Landtag wie beispielsweise jenen zur Förderung von Digitalisierung und Telearbeit, dem generationenübergreifenden Wohnen und der Forderung, dass das WOBI auf dem Mietmarkt aktiv werden und dem Leerstand entgegenwirken soll.
- Wolfgang Rigott (Plattform für Alleinerziehende) kritisiert die Kürzung der Mietbeihilfen, welche viele Alleinerziehende hart getroffen und zu Sozialhilfeempfängern degradiert hat. Bei der Berechnung der Sozialhilfe wird auch das Vermögen der Ursprungsfamilie mitbewertet, dies wird heftig kritisiert.
- Heidrun Goller (Landesbeirat der Eltern, LBE) berichtet davon, dass die Elterngremien in Schule und Kindergarten zunehmend geschwächt wurden. Es ist für Eltern nicht einfach ihre Anliegen durchzusetzen.
- Carmen Saenz (Donne Nissà) erzählt von der Problematiken in der Begleitung und Integration von Frauen und Familien mit Migrationshintergrund. Netzwerke müssen gestärkt werden, um Frauen und Familien besser einbinden zu können.
- Christa Ladurner (Forum Prävention) spricht das seit langem bestehende Problem der extrem niedrigen Gehälter der Kita-Betreuerinnen an (ca.1000 Euro bei Vollzeitarbeit). Durch die Deckelung der Ausschreibungspreise können die Genossenschaften den Mitarbeiterinnen keine bessere Entlohnung gewähren.
- Rosi Rehbichler (Südtiroler Verein kinderreicher Familien) betont die möglichen Vorteile eines Steuersplittings-Modells für Familien mit mehreren Kindern - im Gegensatz zur Vergabe von Beiträgen, die auch Abhängigkeiten erzeugen können.
- Michael Bockhorni (Verein Väter aktiv) wünscht sich eine klare Definition der Ziele in der Familienpolitik und Reform des Förderwesens für Vereine, die für Familien tätig sind. Statt einer Teilförderung braucht es Konventionen, damit Vereine professioneller arbeiten können.