In einem Land, in dem mehr als 70 Prozent der Frauen arbeiten, aber die Frauen immer noch als hauptverantwortlich für die Familie gesehen werden, ist es besonders wichtig, Arbeit und Familie gut vereinbaren zu können. Es geht dabei auch um gleiche Chancen für Männer und Frauen. Für echte Chancengerechtigkeit sollen auch Männer gleichwertig in die Familien- und Sorgearbeit eingebunden werden.
Um dies zu erreichen, muss es einen nachhaltigen kulturellen Wandel geben. Dazu gehören geschlechtergerechte Bildung und das Aufbrechen von alten Rollenbildern durch Sensibilisierungs- und Fortbildungsmaßnahmen in Schulen, Organisationen und der Gesellschaft. In den nächsten Jahren wird es wichtig sein, mehr Maßnahmen umzusetzen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern.
Zentrale Forderungen in Kurzform
- Gewährleisten einer qualitätsvollen Bildung und Betreuung für Kinder von 0-14 Jahren.
- Vernetzen des Angebots des Bildungssystems mit den Betreuungs- und Freizeitangeboten.
- Familienfreundliche Zeitmodelle in Kindergarten und Schule, u.a. verbesserte Abstimmung der Zeiten der verschiedenen Bildungsstufen (Kindergarten, Grund- und Mittelschule).
- Entwicklung von neuen Formen der Ganztagesbildung im Sinne von Schule als Lebensraum.
- Aufbau eines flexiblen Ganzjahreskindergartens.
- Weiterer Ausbau einer stabilen und qualitativ hochwertigen Kleinkinderbetreuung.
- Konsequenter Ausbau von familienfreundlichen Maßnahmen in der Arbeitswelt und in den Gemeinden.
- Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit bei der Organisation von Nachmittagsbetreuung inkl. Verpflegung und Transport und Mensa.
- Zusammenarbeit zwischen verschiedenen lokalen Akteuren zur Verbesserung der Familienfreundlichkeit. Gemeinde, Wirtschaft, Betreuungs- und Bildungssystem, Jugend-, Sport- und Kulturvereine sowie der Eltern sollen gemeinsam lokal angepasste Lösungen unter Einbeziehung der unterschiedlichen Ressourcen entwickeln.