In Zeiten von Wohnungsnot, Zeitknappheit, steigendem Druck am Arbeitsplatz, finanziellen Sorgen und demografischem Wandel ist eine starke Stimme für Familien wichtiger denn je. Dabei ist uns besonders die nachhaltige Unterstützung von Familien mit Kindern ein Anliegen. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass Familien- und Kinderfreundlichkeit zu tragenden Elementen in unserer Gesellschaft werden. Wir wollen, dass die politischen Voraussetzungen für familiengerechte Lebensbedingungen geschaffen werden und treiben konkrete Veränderungen voran.
Durch den Austausch mit Betroffenen und mit jährlichen Themenschwerpunkte wollen wir die Grundlage für ein gelungenes Familienleben schaffen. Dabei vertreten wir die vielfältigen Anliegen und Bedürfnisse unterschiedlicher Familienformen und beziehen uns auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse. Uns ist wichtig, dass wir den Blick auf einen ganzheitlichen Ansatz in der Familienpolitik nicht verlieren.
Familien sind das Rückgrat unserer Gesellschaft – und wir sorgen dafür, dass sie die Wertschätzung bekommen, die sie verdienen!
Neben unseren jährlichen Schwerpunkten greifen wir tagesaktuelle Themen auf und sensibilisieren laufend für die Probleme von Familien.
Unsere wichtigsten Themen in der Übersicht
Aufbau von Bildungs- & Betreuungsangeboten
Aufbau von Bildungs- & Betreuungsangeboten
In einem Land, in dem die weibliche Erwerbstätigkeitsquote bei über 70% liegt und die vorherrschende Kultur
immer noch die Frau als Hauptsubjekt der Familienbetreuung identifiziert, ist das Thema der Vereinbarkeit
zwischen Familien- und Erwerbsarbeit besonders relevant und hat viel mit der Frage nach
Chancengerechtigkeit zu tun. Vereinbarkeit ist in unserem Verständnis ein Thema, das beide Geschlechter
angeht und in das Männer gleichwertig involviert werden wollen und sollen. Diesbezüglich muss
konsequent an einem kulturellen Wandel gearbeitet werden. Geschlechtergerechte Bildung und Erziehung,
Veränderung von tradierten Rollenbildern durch Sensibilisierungs- und Fortbildungsmaßnahmen in der
Bildungswelt, in Organisationen und der Gesellschaft können einen wichtigen Beitrag dazu leisten.
Eine besondere Herausforderung liegt in den kommenden Jahren im Ausbau jener Maßnahmen, die eine
bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen.
Zentrale Forderungen in Kurzform
• Gewährleisten einer qualitätsvollen Bildung und Betreuung für Kinder von 0-14 Jahren.
• Vernetzen des Angebots des Bildungssystems mit den Betreuungs- und Freizeitangeboten.
• Familienfreundliche Zeitmodelle in Kindergarten und Schule, u.a. verbesserte Abstimmung der
Zeiten der verschiedenen Bildungsstufen (Kindergarten, Grund- und Mittelschule).
• Entwicklung von neuen Formen der Ganztagesbildung im Sinne von Schule als Lebensraum.
• Aufbau eines flexiblen Ganzjahreskindergartens.
• Weiterer Ausbau einer stabilen und qualitativ hochwertigen Kleinkinderbetreuung.
• Konsequenter Ausbau von familienfreundlichen Maßnahmen in der Arbeitswelt und in den
Gemeinden.
• Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit bei der Organisation von Nachmittagsbetreuung inkl.
Verpflegung und Transport und Mensa.
• Zusammenarbeit zwischen verschiedenen lokalen Akteuren zur Verbesserung der
Familienfreundlichkeit. Gemeinde, Wirtschaft, Betreuungs- und Bildungssystem, Jugend-, Sport- und
Kulturvereine sowie der Eltern sollen gemeinsam lokal angepasste Lösungen unter Einbeziehung der
unterschiedlichen Ressourcen entwickeln.
Verbesserungen in der Arbeitswelt
Verbesserungen in der Arbeitswelt
Betreuungs- und Pflegeaufgaben stellen besondere Anforderungen an betroffene Erwerbstätige und führen
oft dazu, dass sie vielfach nicht als „vollwertige“ Arbeitskraft gesehen werden. Eltern und Pflegende brauchen
dringend familienfreundlichere Arbeitsplätze. Arbeitgeber*innen zögern jedoch entsprechende Maßnahmen
in ihren Betrieben umzusetzen und befürchten Nachteile. Es gibt viele gute Gründe, warum sich mehr
Familienfreundlichkeit langfristig lohnt. Betriebe und Unternehmen, die ihren Mitarbeiter*innen verstärkt
eine Perspektive für ihre Karriere und familienfreundliche Arbeitsbedingungen bieten, können nicht nur die
Fluktuation verringern, sondern sie reduzieren auch die Kosten für die Ausbildung neuer Fachkräfte und
begegnen dem Verlust von Firmen Know-how. Befragungen zeigen zudem, dass die große Mehrheit der
jüngeren berufstätigen Eltern bereit ist, für mehr Familienfreundlichkeit den Arbeitgeber zu wechseln.
Zentrale Forderungen:
• Familie braucht Zeit, daher ist die Abstimmung der Arbeitszeitmodelle in einigen Lebensphasen von
besonderer Bedeutung. Möglichkeiten für beide Geschlechter der Inanspruchnahme von variabler
Teilzeit, Homeoffice bzw. Smart-working, flexible Arbeitszeiten, langfristige Arbeitszeitkonten,
kurzfristige Arbeitsfreistellungen in Notsituationen u.v.a.m erleichtern Familien die Organisation des
Alltags.
• Die Reduzierung von Arbeitszeiten ohne eine relevante Beeinträchtigung der Karriere kann durch
vollzeitnahe Teilzeitmodelle (z.B. in Form von 75% Anstellungen) für beide Elternteile gelingen.
Topsharing in Spitzenpositionen ist eine weitere Möglichkeit, die es umzusetzen gilt.
• Steuererleichterungen und Förderungen für Betriebe sollten an die Umsetzung von nachprüfbaren,
klar formulierten familienfreundlichen Maßnahmen geknüpft werden.
• Schaffung und Ausbau von Betreuungsmöglichkeiten in öffentlichen und privaten Betrieben (Mensa,
Kita und Kindergarten, Nachmittagsangebote).
• Beschäftigte und Führungskräfte sollen für das Thema „Familienfreundlichkeit im Betrieb“
sensibilisiert werden. Dafür soll ein kostenloser Beratungsdienst eingerichtet werden, der Betriebe
professionell und bedarfsgerecht im Prozess von der ersten Idee bis zur Umsetzung konkreter
Maßnahmen begleitet.
• Schaffung eines Netzwerks (z.B. wie „Unternehmen für Familien“) zum Erfahrungsaustausch und
gegenseitiger Motivation (in weiterer Folge auch Darstellung mittels einer online Datenbank).